Siggi Baumeister 18 - Eifel-Kreuz by Berndorf Jacques

Siggi Baumeister 18 - Eifel-Kreuz by Berndorf Jacques

Autor:Berndorf, Jacques [Berndorf, Jacques]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Kriminalroman, Krimi, Eifelkrimi, Eifel, Siggi Baumeister, Journalist, Reporter, Berndorf
Herausgeber: Grafit
veröffentlicht: 2013-02-15T05:00:00+00:00


»Besser nicht«, sagte sie, drehte sich um und ging.

Der Fall wurde immer verworrener. Ich konnte nicht behaupten, alle Stränge gleichzeitig bedenken zu können.

Vom Parkplatz aus rief ich Rodenstock an und berichtete, was ich erfahren hatte.

»Ich fahre jetzt zu Dickie Monschan. Vielleicht erzählt sie mir etwas über Julia Dillinger. Gibt’s denn inzwischen was Neues?«

»Nein, nichts. Meld dich wieder.«

Der schnellste Weg von Wittlich nach Prüm führt über die Autobahn, die weiter Richtung Belgien verläuft. Ich brauchte nur eine halbe Stunde und hielt auf einem Parkplatz. Ich musste mal durchatmen, einen Blick in die Landschaft nehmen und in Ruhe eine Pfeife rauchen.

Was hatte Sven Dillinger mit der jungen, missbrauchten Frau zu tun gehabt? Gab es überhaupt eine Verbindung? Bei diesem Fall führte nichts von einem zum anderen, bei diesem Fall gab es Tatkomplexe, die völlig isoliert zu stehen schienen, wie Inseln in einem ziemlich verdreckten Meer. Oder hing diese Wanda mit Svens Vater zusammen? Und was war mit Pater Rufus? »Wir sind Freunde«, hatte Vater Dillinger über sich und den Pater gesagt. Was für eine Sorte Freunde?

Möglicherweise hatten Sven und Gabriele diese Wanda aus Polen herausgeholt … Aber warum? Weil sie in die Hände von Zuhältern gefallen war? War Dickie eingeweiht und hatte deshalb auf Wanda geachtet?

Ich rief erneut Maria Pawlek an. »Hast du inzwischen mit Dickie reden können?«

»Ja. Aber angeblich weiß sie nichts über Julia. Sie ist immer noch sehr verletzt, weil wir uns bei Wanda eingemischt haben.«

»Ich komme zu euch.«

»Gut. Klopf an die dritte Stahltür hinten rechts. Dickie wird dir öffnen. Wie geht es dir?«

»Nicht so toll. Diese Wanda ist wahrscheinlich von mehreren Männern vergewaltigt worden, um sie gefügig zu machen. Sie wurde schwer verletzt.«

»Du lieber Gott! Lass dich bei mir sehen.«

»Mach ich.«

Ich fuhr den kurzen Rest der Strecke und klopfte an die Stahltür.

Dickie öffnete mir sofort und sprudelte los: »Hör zu, ich kann dir nicht helfen! Das mit Sven ist Scheiße, aber ich weiß nichts darüber. Und Wanda hat damit nichts zu tun.«

»Darf ich reinkommen? Ich war gerade bei Wanda im Krankenhaus. Vielleicht interessiert es dich, wie es um sie steht.«

»Ich will auch mit Wanda nichts mehr zu tun haben. Ich habe ihr schließlich nur helfen wollen, sonst nichts.« Sie starrte mich an.

Ich blieb stumm und schließlich sagte sie schroff: »Komm rein, aber ich rede nicht drüber.«

Der riesige Raum wurde nur spärlich von ein paar Röhren erleuchtet, das Gewirr der Regale war groß und überall hingen weiße Pappschilder mit Bezeichnungen wie SO II B.

»Musst du das alles im Kopf haben?«, staunte ich.

»Ja, klar. Was hast du gedacht?«

»Ehrlich gestanden, habe ich nichts gedacht. Kann ich mich hier auf so eine Kiste setzen?«

»Ja, natürlich. Weiß man denn nun, woher sie kommt?«

»Nein, sie kann noch nicht sprechen. Der Schock. Sie haben sie untersucht und müssen sie erst operieren, bevor sie sich um ihre Seele kümmern können. Sie ist schwer verletzt, weil sie wohl von Zuhältern … na ja, schwer misshandelt wurde.«

»Sie haben sie zugeritten, nicht wahr?«

»Ja. Sie wird nie ein Kind haben können.«

»Das will sie bestimmt gar nicht, nach der ganzen Scheiße.« Dickie trug Jeans und darüber einen alten, abgetragenen Kittel.



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